#RepairForFuture: Internationaler Tag der Reparatur

Berlin, 18.10.2019. Weltweit weisen morgen Reparaturinitiativen aus aller Welt mit Aktionen auf die Bedeutung der Reparatur für den Klimaschutz hin. Auch in Deutschland sind in mehr als 70 Orten Aktionen geplant. Der 3. Internationale Tag der Reparatur steht dieses Jahr unter dem Motto „Reparieren für den Klimaschutz, Reparieren für die Zukunft“. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig die lange Nutzung von Geräten und ein schonender Umgang mit Ressourcen für den Klimaschutz sind.

Elektroschrott ist nach Angaben der UN-Universität der am schnellsten wachsende Abfallstrom der Welt. Mit fast 50 Millionen Tonnen pro Jahr entspricht die Menge mehr als 4.500 Eiffeltürmen. Reparieren verhindert Materialverschwendung und CO2-Emissionen. Ohne eine längere Nutzung von Produkten sind die Klimaziele nicht zu erreichen. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Europäischen Umweltbüros zeigt, dass eine Verlängerung der Lebensdauer von Smartphones und anderer Elektronik um nur ein Jahr der EU so viel CO2-Emissionen einsparen würde, wie 2 Millionen Autos jährlich verbrauchen.

Hunderte Reparatur-Initiativen in ganz Deutschland und weltweit veranstalten deshalb am 19. Oktober Aktionen und machen auf das Potential von Reparatur aufmerksam. BesucherInnen erhalten in Repair Cafés Hilfe bei der Reparatur von Geräten, können sich bei Aktionen über das Recht auf Reparatur informieren und erfahren, warum wir mehr reparieren sollten.

Reparieren ist ein Klimaschutzbeitrag, der in jeder Hinsicht Sinn macht: Ökologisch, ökonomisch und sozial. Umso ärgerlicher ist es, dass die Reparatur noch immer systematisch verhindert und erschwert wird. Die Liste der Ärgernisse und Behinderungen ist lang.

Der Runde Tisch Reparatur fordert seit seiner Gründung 2015 die Bedingungen für die Reparatur zu verbessern. Vor allem muss der Zugang zu Ersatzteilen für alle sichergestellt werden und die Preise für Ersatzteile dürfen nicht überhöht sein. Produkte müssen reparaturfreundlich konstruiert und Ersatzteile über den gesamten Lebenszyklus verfügbar sein. Auch wenn die Ökodesign-Verordnung der EU für einige Produkte erstmals diese Aspekte berücksichtigt, ist noch viel zu tun.

Gemeinsam mit europäischen Partnerorganisationen ist der Runde Tisch Reparatur deshalb Teil der Kampagne Right to Repair Europe. Im Rahmen der Kampagne fordern wir Ökodesign für alle Produkte (einschließlich Smartphones und Laptops), nationale Register für Werkstätten und einen Reparaturindex, der VerbraucherInnen über die Reparierbarkeit eines Produktes informiert. Neben regulatorischen Initiativen fordert der Runde Tisch Reparatur auch die Wettbewerbshüter in Deutschland und der EU auf, gegen Hersteller und Konzerne vorzugehen, die freie Reparaturwerkstätten diskriminieren und einen freien Reparaturmarkt verhindern.

Der Internationale Repair Day wurde 2017 von den Mitgliedern der Open Repair Alliance gegründet. Die Open Repair Alliance vernetzt Reparaturaktivisten durch den Austausch von Daten über Hürden und Erfolge bei Community Reparaturveranstaltungen weltweit. Das internationale Netzwerk wurde von der anstiftung (Deutschland), Fixit Clinic (US) The Restart Project (UK), Repair Café Foundation (Holland) und iFixit (USA) gegründet.

Eine Übersicht über alle Aktionen am Internationalen Repair Day bei der Open Repair Alliance: https://openrepair.org/international-repair-day/2019-events/

Pressekontakt Runder Tisch Reparatur
Katrin Meyer
katrin.meyer@runder-tisch-reparatur.de
+49 151 178 89535

Weitere Informationen zur Kampagne Right to Repair Europe
Chloé Mikolajczak
chloe@therestartproject.org
+32 486 311814
www.repair.eu