Reparatur für alle: „Reparieren darf kein Luxus sein“ – Fotoaktion zu Koalitionsverhandlungen

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Viele Menschen möchten ihre kaputten Gegenstände reparieren, sind aber oft von hohen Kosten und technischen Hindernissen abgeschreckt und verzichten deswegen auf Reparatur. Maßnahmen für bezahlbare Reparaturen sind dringend erforderlich, um einen wichtigen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten zu können. Die Herstellung neuer Produkte erfordert zudem Rohstoffe wie seltene Erden, deren Abbau oft mit erheblichen ökologischen und sozialen Problemen verbunden ist. Durch die Förderung von Reparaturen kann dieser Ressourcenverbrauch deutlich reduziert und die Lebensdauer von Produkten verlängert werden. Die Umsetzung der  EU-Richtlinie zum Recht auf Reparatur in nationales Recht steht nun bevor und muss bis 31. Juli 2026 umgesetzt sein und in Kraft treten.

Um die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Gesetz zu ziehen, fand die Aktion am 20. März 2025 während der Koalitionsverhandlungen vor der CDU Parteizentrale in Berlin statt. Das breite Bündnis aus 21 Unternehmen und Organisationen forderte von der künftigen Bundesregierung die sozialverträgliche Umsetzung des Rechts auf Reparatur. 

Jetzt, im April, sind die Koalitionsverhandlungen abgeschlossen.  In den Koalitionsvertrag hat es ein Satz zur Reparatur geschafft, nämlich: „Wir erleichtern nachhaltigen Konsum und folgen dem Grundsatz „Reparieren statt Wegwerfen.“ 

Wir folgen diesem Grundsatz, aber wir fordern darüber hinaus:

  • einen herstellerfinanzierten Reparaturbonus,
  • die Bereitstellung von Ersatzteilen, die Zugänglichkeit für unabhängige Reparaturbetriebe zu Reparaturanleitungen.
  • Software-Updates müssen nicht nur autorisierten Werkstätten, sondern auch unabhängigen Betrieben zugänglich gemacht werden.
  • reparaturfreundliches Design. Komponenten müssen zerlegbar sein, damit sie ersetzt oder repariert werden können.
  • Zugänglichkeit von Informationen, die für die Reparatur wichtig sind, wie zum Beispiel Produkt begleitende Informationen zur Reparatur, Wartung, Software und Diagnose. All dies sollte standardisiert bereitgestellt werden (z.B. über QR-Codes oder Online-Portale).

Wenn diese Forderungen erfüllt würden, könnte der Reparatursektor wachsen und einen größeren Beitrag zu den ökonomischen, sozialen und ökologischen Dimensionen der Nachhaltigkeit leisten.

Foto von Andrea Lauss / INKOTA